Da stand, mitten auf der Wiese und in der vollen Sonne, der kleine Zitronenbaum. Er hatte nur einige Blätter und fast gar keine Zweige und fühlte sich irgendwie nicht richtig wohl. Ein kleiner Junge kam vorbei und sah den kleinen Zitronenbaum.

„Hmm…“, sagte er „wer bist denn du?“

„Ich bin ein Zitronenbaum.“, sagte voller stolz der Zitronenbaum.

„Aber du hast doch gar keine Zitronen!“, wunderte sich der kleine Junge.

„Ich weiß und das macht mich auch ganz traurig. Ich möchte so gerne ein großer Zitronenbaum sein mit vielen, vielen Zitronen, aber ich fühle mich nicht so gut, meine Blätter und Zweige wollen nicht wachsen und meine Blüten fallen alle ab.“ Der Zitronenbaum war wirklich sehr traurig.

„Keine Sorge“, sagte der kleine Junge „Ich werde dir helfen! Warte hier, ich komme bald zurück mit einer Medizin. Meine Mama und mein Papa wissen alles, sie werden mir eine Medizin für dich geben. Sie geben mir auch Medizin wenn ich mich nicht wohl fühle.“ Aufgeregt rannte der kleine Junge nach Hause. Der Zitronenbaum brauchte seine Hilfe.

Zu Hause angekommen fragte er sogleich Mama und Papa ob sie Medizin für den kleinen Zitronenbaum haben. Aber der Papa sagte: “Ich weiß nicht welche Medizin ein Zitronenbaum braucht.“ und die Mama wusste es auch nicht. Der kleine kleine Junge war nun sehr traurig, er wollte doch dem Zitronenbaum helfen groß und stark zu werden, das er mindestens so viele Zitronen tragen kann wie der Papa und jetzt würde der kleine Zitronenbaum niemals groß und stark werden!

Doch da sagte der Papa: „Keine Sorge mein kleiner Junge, wir werden deinem kleinen Zitronenbaum helfen. Wir können doch einen erfahrenen Gärtner fragen, der wird es uns bestimmt sagen.“ und so machten sie sich alle auf den Weg zur Gärtnerei. Dort fragten sie den alten Gärtner der schon viele Zitronenbäume großgezogen hatte. Er erzählte lange mit Mama und Papa und sagte viele große und komplizierte Wörter wie Nitrogen und Potassium, welche der kleine Junge noch nie gehört hat. Nach einer Weile hatten sie eine Tasche mit Werkzeugen und Tüten von dem alten Gärtner bekommen und machten sich wieder auf dem Weg nach Hause.

„Nun können wir zu deinem kleinen Zitronenbaum gehen, der alte Gärtner hat uns alles mitgegeben was ein Zitronenbaum braucht um groß und stark zu werden.“

Voller Freude sprang der kleine Junge in die Höhe, jetzt kann er ja doch dem kleinen Zitronenbaum helfen. Er wußte doch das Mama und Papa alles wissen und helfen werden.

Er rannte zum kleinen Zitronenbaum und rief ihm schon von weitem zu: „Kleiner Zitronenbaum wir können dir helfen!“

Der kleine Zitronenbaum schaute hoch und freute sich sehr, das der kleine Junge ihn nicht vergessen hatte.

Mama und Papa kamen auch herbei und begrüßten den kleinen Zitronenbaum. Die Mama holte eine kleine Schaufel aus der Tasche: „Erstmal müssen wir dafür sorgen, das du genügend Nitrogen bekommst, denn ohne Nitrogen kann niemand wachsen, auch wir nicht. Deswegen werden deine Blätter gelb und fallen ab und deine Blüten kannst du nicht halten, weil du zu schwach bist. Denn ohne Blätter kannst du die Sonnenstrahlen ja nicht speichern!“ sagte die Mama „Die Luft hat sehr viel Nitrogen aber ein kleiner Zitronenbaum kann es nicht einatmen, wie wir das können. Ein Baum oder eine Pflanze muss es durch die Wurzeln trinken, darum pflanzen wir jetzt Erbsen und Bohnen hier, weil diese Pflanzen es aus der Luft nehmen können und in die Erde stecken. Sie reparieren die Erde, so das jede Pflanze genügend Nitrogen bekommen kann.“ und die Mama machte vier kleine Löcher in die Erde und der kleine Junge steckte zwei Erbsen und zwei Bohnensamen hinein.

Der Papa lockerte die Erde um den kleinen Zitronenbaum und mischte etwas Kompost hinein: „Kompost ist das Frühstück, Mittag und Abendessen einer Pflanze.“ sagte der Papa. Dann nahm er eine Banane aus der Tasche und steckte sie tief in die Erde zu den Wurzeln des Zitronenbaumes. Der kleine Junge wunderte sich wirklich sehr darüber, er ißt nämlich auch gern Bananen. „Bananen haben sehr viel Potassium“ sagte Papa „das braucht der kleine Zitronenbaum um Gesund zu werden und zu bleiben, genauso wie du.“ und krabbelte den kleinen Jungen. „Jetzt müssen wir abwarten. Der kleine Zitronenbaum sollte sich nun jeden Tag etwas besser fühlen.“

Der kleine Junge legte sich neben den Zitronenbaum und fragte ihn:“Geht es dir schon besser?“

„Ja“ sagte der kleine Zitronenbaum „viel besser.“ Der kleine Junge freute sich sehr darüber. Er besuchte jetzt jeden Tag den kleinen Zitronenbaum und die Erbsen und Bohnen. Manchmal aß er eine Banane neben dem kleinen Zitronenbaum und die Bananenschale grub er in die Erde, schließlich sollen doch alle Pflanzen etwas Potassium bekommen, dachte sich der kleine Junge.

Bald schon wuchsen die Erbsen und Bohnen und der kleine Zitronenbaum zeigte dem kleinen Jungen stolz einpaar neue Blätter und auch eine Blüte. Die Blätter waren jetzt richtig dunkelgrün, also konnte der kleine Zitronenbaum die Sonnenstrahlen speichern. Die Mama sagte ihm wie der Prozess der Sonnenstrahlenspeicherung heißt; Photosynthese. Das war so ein schwieriges Wort das der Junge es oft zu sich selber wiederholte, bis er es richtig sagen konnte. Aber es war unheimlich wichtig, das wußte er, denn ohne Photosynthese gibt es nämlich auch keinen Sauerstoff in unserer Luft.

Er saß neben dem kleinen Zitronenbaum und staunte sehr, wie schön doch die Welt ist. Da gibt es Pflanzen die haben Wunderkräfte, sie nehmen die Lichtenergie und holen sich das Kohlendioxid aus der Luft und ändern es zu Sauerstoff um, damit ich, Papa, Mama und alle anderen atmen können, tragen Früchte, welche ich essen kann und sehen wunderschön aus. Der kleine Junge freute sich so sehr über die Welt, das er einfach auf der Wiese hin und her sprang.

Und als der kleine Zitronenbaum seine erste Zitrone bekam, tanzten sie alle einen Freudentanz.

Und nächstes Jahr ist der kleine Zitronenbaum nicht mehr so klein und trägt bestimmt so viele Zitronen wie der Papa tragen kann. Und der kleine Junge freute sich sehr über seinen starken Papa, seiner lieben Mama und dem nicht so kleinen Zitronenbaum.

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